17.02.2015 – Shakti Ladakh: Luxus-Wandern auf dem Dach der Welt

Shakti Ladakh – Himalaya einmal anders

Mein langgehegter Himalaya Traum wird wahr! Vor der atemberaubenden Kulisse der schneebedeckten Achttausender erlebe ich Jahrhunderte alte Bergklöster, blau schimmernde Hochgebirgsseen und tausende, bunte, im Wind flatternde  Gebetsfahnen. Herrliche Wanderungen in dieser traumhaften Kulisse führen mich zu den Klöstern von Hemis und Alchi. Vorbei an reißenden Flüssen und über Felder, auf denen die Bauern leise vor sich hinsingend mit der Sichel die Gerste ernten. Es sind Bilder, wie aus einer längst vergangenen Zeit.  Wir erleben die Morgenandacht der Mönche, lauschen dem Singen der Novizen und konsultieren ein Orakel. Wir übernachten in traditionellen, aber äußerst komfortablen Shaktihäusern, wo wir immer auf Tuchfühlung mit der lokalen Bevölkerung und mitten in der wunderschönen Natur sind. Aber der Reihe nach:

Anreise nach Leh

Bereits auf dem Flug nach Leh spüren wir einen Hauch von Abenteuer. Eine bunte Mischung aus Backpackern, Mönchen und einfachen Bauern teilt mit uns das kleine Flugzeug. Langsam gleiten wir durch enge Täler, die Berge sind zum Greifen nah. Wir landen auf 3.200m Höhe. Noch ein wenig benommen durch die dünne Luft fahren wir gleich weiter durch die karge Mondlandschaft nach Nimoo, einem kleinen Bauerndorf am Ufer des Indus, wo sich unser erstes Gästehaus befindet. Ein sehr hübsches, buntes, perfekt ausgestattetes Schlafzimmer mit eigenem Duschbad inklusive herrlich duftender Bodybutter und hausgemachter Handcreme (alles wunderbar hilfreich wegen der sehr trockenen Luft) wartet bereits auf uns. Alle Shakti Unterkünfte befinden sich in traditionellen Häusern, die komplett renoviert und den Bedürfnissen westlicher Reisender angepasst wurden. Sie bestechen durch ihre besonders schöne Lage in der grandiosen Natur.  Neben mehreren Schlaf- und Badezimmern verfügen alle Häuser über ein gemütliches Wohnzimmer, eine urige Wohnküche und eine Dachterrasse.  Im Garten bekommen wir ein herrliches Mittagessen serviert, alles frisch aus eigener Ernte. Nach einem Becher indischem Masala-Tee ist erst einmal Mittagsschlaf angesagt. Durch die Höhe sind wir doch ein wenig erschöpft. Ich wache nach 2 Stunden Tiefschlaf durch draußen spielende Schulkinder auf und bin jetzt wieder fit wie ein Turnschuh. Wir unternehmen eine kleine Erkundungstour durch ‘unser’ Dorf.  Bei einem köstlichen Dinner besprechen wir mit unserem Guide Pujan das Programm für die nächsten Tage. Als ich zu Bett gehe, klingt Gesang aus dem Gebetsraum. Sumun, die gute Seele unseres Hauses, singt ihre Gebete. Ich hoffe, dass sie erhört werden und schlafe bei dem lieblichen Klang schnell ein.

Das Kloster von Alchi & Fort Basgo

Um sieben Uhr am nächsten Morgen werden mit Masala-Tee und Ingwerplätzchen geweckt. Ein tägliches Ritual, das mir schon jetzt sehr gefällt! Wir fahren hinunter zum Indus, besichtigen die traumhafte Nimoo – Indus – Lodge und wandern anschließend  durch die Felder zurück nach Hause. Es ist Erntezeit und ganze Familien arbeiten auf den Feldern. Ein fröhliches „Julee” (Hallo) schallt uns überall freundlich entgegen. Beim Ernten mit der Sichel singen die Ladakhis leise vor sich hin. Es herrscht eine wunderbare, fast meditative Stimmung, die auch uns erfasst. Zurück in unserem Häuschen, erwartet uns ein köstliches Frühstück auf der sonnigen Dachterrasse. .
Frischgestärkt und voller Tatendrang geht es mit dem 4 -Wheeldrive durch die karge Mondlandschaft nach Alchi, zu einem der ältesten Klöster von Ladakh. Wir bewundern die tibetischen Wandmalereien und die bunten Tangkas – buddhistische gestickte oder gemalten Rollbilder aus dem 11. und 12. Jhd. – und werden durch das Kloster geführt. Am Nachmittag wandern wir im Licht der untergehenden Sonne zum Fort von Basgo, der ehemaligen Hauptstadt des unteren Ladakhs.

Handwerkskunst und Naturerlebnisse der besonderen Art

Am nächsten Tag fahren wir nach Chilling. Dieses Dorf  ist für seine hervorragenden Metallhandwerker bekannt. In zwei Werkstätten bewundern wir, wie sie mit geübten Händen Kupfer, Silber, Bronze und Zinn bearbeiten. Es gibt wunderschöne Gefäße und viele andere Dinge aus Silber oder Kupfer zu kaufen und auch ich erstehe ein Andenken für zuhause. Die sagenhafte Landschaft und das schöne Licht machen jede Fahrt, egal ob mit dem Auto, Fahrrad oder Floß, zu einer Tour der optischen Superlative. Wir reisen weiter nach Shey, wo wir unser neues Quartier beziehen – diesmal mit sagenhaftem Blick auf den Himalaya! Am Abend besucht uns ein junger Mönch aus dem nahegelegenen Thiksey Kloster. Das Mönchsleben ist in Ladakh allgegenwärtig und somit auch die buddhistische Tradition, dass jeder junge Mann eine gewisse Zeit im Leben als Mönch lebt. Wir unterhalten uns über Gott – oder besser gesagt über Buddha – und die Welt. Er berichtet uns sehr ausführlich über das Leben und den Alltag im Kloster, das wir noch besuchen werden.

Wir besuchen ein Orakel und lernen wie man Chai kocht

In Shey besichtigen wir den alten Palast  und genießen  die schöne Wanderung  durch die Berge. Nach einem Lunch – Picknick  fahren wir nach Hemis , mit seinen fast 500 Mönchen und ausgestreckte Ländereien, das größte und reichste  Kloster  von Ladakh. Vor allem im Juni oder Juli, während des Hemis Tse-Chu Festivals  lohnt sich der Besuch ganz besonders. Unser nächstes Ausflugsziel ist der Besuch der alten Dame. Sie ist unser Orakel und tanzt sich singend in Trance, um unsere Fragen beantworten zu können, die wir ihr zuvor gestellt haben. Sehr privat ist die Veranstaltung nicht, denn vom Kleinkind bis zur Oma kauert die gesamte Verwandtschaft  und Nachbarschaft in dem kleinen Raum und beobachtet das Spektakel voller Ehrfurcht.
Ein Tag voller neuer Eindrücke und vieler besonderer Momente neigt sich dem Ende und müde erreichen wir unser schönes Heim. In der großen Wohnküche essen wir gemütlich bei Kerzenschein. Nach dem Essen plaudern wir ein bisschen mit den Köchen, die uns zeigen, wie man richtig einen indischen Chai kocht. Auf unsere Frage, ob sie halb- oder voll fette Milch verwenden, brechen sie in schallendes Gelächter aus. Woher soll man das auch wissen? Die Milch kommt einfach direkt von der Kuh!

Morgenandacht im Kloster

Um 5 Uhr in der Früh werde ich wieder mit Chai und Ingwerplätzchen geweckt – köstlich. Wir fahren zum Thiksey Kloster, um der Morgenandacht beizuwohnen. Das Kloster der Gelbmützenorden ist berühmt für seine schöne Architektur, die dem berühmten Potala Palast in Lhasa nachempfunden ist. Es ist ein herrlich buntes und lautes Spektakel, bei dem gesungen, rezitiert, getrommelt und auf riesige Gongs geschlagen wird. Die junge Novizen servieren Buttertee und Tsampa    (ein Brei aus geröstetem Gerstenmehl) und wir sind mitten drin – wunderbar! Nach einer Stunde besichtigen wir noch die Klosterküche und die Klosterapotheke. Der Klosterarzt erklärt uns, wie er mittels Pulsmessung diagnostiziert und mit Kräutermedizin heilt. Auch ich erhalte eine Puls-Diagnose und bin zum Glück gesund. Eine Empfehlung, wie ich so gesund bleibe, bekomme ich trotzdem mit! Wir wandern durch  Dörfer und Felder zurück zum Haus, wo wir ausgiebig auf der Dachterrasse frühstücken und nach vielen Köstlichkeiten in der warmen Sonne ein bisschen Schlaf nachholen.

Zurück nach Delhi

Am nächsten Morgen reisen wir über Leh zurück nach Delhi. Eigentlich zieht es mich noch gar nicht zurück in den Trubel der Großstadt. Die Ruhe, die Ursprünglichkeit, die Momente der Klarheit und Entschleunigung haben mich noch fest im Griff. Ganz bestimmt werde ich noch einmal nach Ladakh zurückkehren. Die Schönheit der Landschaft und die buddhistische Kultur haben mich tief beeindruckt. Die Freundlichkeit der Menschen ist einmalig und es gibt hier noch so viel mehr zu entdecken!

Hier geht es zu den Shakti Häusern